Infraschall – Was ist das?


Was ist denn überhaupt Infraschall?

Unter Infraschall versteht man „tiefen“ Schall, dessen Frequenz unterhalb von etwa 16-20 Hz, also unterhalb der menschlichen Hörschwelle liegt. Das menschliche Ohr ist für Infraschall nahezu unempfindlich. Infraschall ist allgemeiner Bestandteil der natürlichen Umgebung des Menschen, wird aber auch künstlich erzeugt, beispielsweise im Verkehrswesen oder durch technische Geräte.  Infraschallwellen breiten sich gut über große Entfernungen aus.

Auch wenn Menschen Infraschall kaum ohne Hilfsmittel hören können, ist er bei hohen Schalldrücken wahrnehmbar. Zusätzlich können insbesondere die tieffrequenten Vibrationen des Körpers bei hohen Schalldrücken gefühlt werden.

Windkraftanlagen erzeugen ebenfalls Infraschall. Dieser entsteht vor allem bei Windkraftanlagen mit sogenannten Stall-Strömungsabriss-Regelung. In geringem Maße erzeugen auch moderne Anlagen mit Pitch-Regelung Infraschall.

Im Sommer 2004 wurde mit vier mobilen Messanlagen der BGR die Infraschallemission einer 200-kW-Windkraftanlage untersucht. Die Messungen führten zu dem Ergebnis, Schallemissionen von (damaligen) Windenergieanlagen seien oberhalb von 600 kW Leistung im Frequenzbereich um 1 Hz in Entfernungen von über 10 km nachweisbar.

Behörden, Anlagenbetreibern und deren nahestehenden Institutionen äußern gerne die Behauptung, Infraschall sei „völlig harmlos“. Dem gegenüber stehen eine zunehmende Zahl  von Wissenschaftlern, die auf die gesundheitliche Gefährlichkeit des Infraschalls ezplizit hinweisen. Die Gefahr stellt sich inzwischen als so hinreichend wahrscheinlich dar, daß an die Stelle der bisher gepflegten Ignoranz staatliche Maßnahmen der Gefahrenabwehr und der Gefahrenvorsorge treten müssen. Solange die Gesundheitsgefahren nicht durch entsprechende technische Vorkehrungen abgewehrt werden können, können Errichtung und Betrieb der Anlagen nur zulässig sein, wenn diese außerhalb der Sichtweite bzw. in angemessenem Abstand zu Wohngebieten liegen.

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