Eschweiler Fronhoven
Fronhoven ist ein Stadtteil von Eschweiler in der Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen. Es bildet einen Doppelstadtteil mit Neu-Lohn und liegt in unmittelbarer Nähe zum Blausteinsee.
Bis in die 1970er Jahre war Fronhoven ein Dorf an der Landstraße zwischen Eschweiler-Dürwiß und Aldenhoven-Pattern bzw. Eschweiler-Erberich. Die Landstraße, Erberich, Pattern und die westliche Hälfte von Fronhoven fielen dem Braunkohletagebau zum Opfer. An das verbliebene Ost-Fronhoven wurde Neu-Lohn gebaut.
In der Nähe von Fronhoven wurden während der Ausgrabungen kurz vor dem Näherrücken des Tagebaus Matronenheiligtümer gefunden.
Der Ortsname wird auf einer französischen Landkarte von 1802 „Frœnhofen“ und auf einer preußischen Landkarte von 1846 „Frohnhoven“ geschrieben. Als Fronhof wird der herrschaftliche Gutshof bezeichnet, der im Zentrum einer Villikation, also einer Einheit innerhalb einer mittelalterlichen Form der Grundherrschaft, steht. Das Wort leitet sich vom althochdeutschen frô „Herr“ her. In lateinischen Quellen wird der Fronhof meist als villa oder curtis dominica bezeichnet, im Deutschen finden sich auch Bezeichnungen wie Salhof und Sedelhof.
Eschweiler Neu-Lohn
Neu-Lohn ist der nördlichste Stadtteil von Eschweiler, östlich des Blausteinsees und westlich einer Moto Cross-Strecke. Neu-Lohn bildet zusammen mit Fronhoven einen Doppelstadtteil und wurde in den 1960er und 1970er Jahren an den südöstlichen Dorfausgang des verbliebenen Dorfes Fronhoven gebaut. Benannt wurde der Ort nach dem abgegangenen Lohn.
Lohn war ein Stadtteil Eschweilers und ebenso wie dieses aus einem karolingischen Königsgut hervorgegangen. Zur Gemeinde Lohn und Pfarre “Kirchspiel Lohn” gehörten Erberich, Fronhoven, Langendorf, Lohn, Pützlohn und das Rittergut Hausen. Sie kamen am 1. Januar 1972 aus dem Kreis Jülich an die Stadt Eschweiler im Kreis Aachen, etwa zu jener Zeit, als diese Orte bis auf die Westhälfte Fronhovens umgesiedelt und wegen des Braunkohletagebaus abgerissen wurden. Noch immer ist der Begriff “Kirchspiel Lohn” in der Bevölkerung zugegen, so nennt sich der dortige Karnevalsverein entsprechend “KG Kirchspiel Lohn”. Von 1962 bis 1983 wurden die rund 690 Einwohner umgesiedelt, in erster Linie ins westlich gelegene Neu-Lohn. Dann erfolgte der Abriss des vorigen Ortes. Bei Lohn wurde die erste größere latènezeitliche Siedlung am deutschen Niederrhein mit Vielhausgehöften und Tonwaren, Eisengebrauchsgütern sowie –waffen gefunden.